Teilnehmer : Nadine HAMONIC, Rebecca DINKUHN, Charles HONNORAT, Marie HEYMAN, Françoise LEGEARD und Ulrike HUET
Entschuldigt : DELAMARCHE Arlette, LESCANNE Jacques,
Rebecca hat sich vorgestellt :
Sie hat einen deutschen Vater, ihre Mutter stammt aus den Philippinen.
Die Philippinen waren amerikanische Kolonie, nachdem die USA Mexiko Ende des XIX. Jahrhunderts geschlagen hatten. Vorher waren die Philippinen spanische Kolonie, aber das Protektorat wurde von Mexiko (Auch spanische Kolonie) ausgeübt. Kurz vor der Niederlage gegen die USA hatte Spanien/Mexiko den Philippinen die Unabhängigkeit gewährt, was die Amerikaner aber nicht scherte.
Do hatten die Amerikaner vor allem Militärbasen in den Philippinen aufgebaut, das Erziehungswesen (Schulen und Universitäten) wurden amerikanisch.
Die Philippinen bestehen aus vielen Inseln, von denen fast jede eine andere Sprache (oder einen anderen Dialekt) spricht . Die gemeinsame Sprache ist englisch, aber die Kultur ist auch von Spanien geprägt (ua sind die Philippinen sehr katholisch).
Die zwei Hauptsprachen sind taghalog ( ?), das hauptsächlich in Manila, der Hauptstadt gesprochen wird, und philippino, eine vom taghalog abgeleitete neu erschaffene Sprache. Ein Merkmal dieser Sprache : es gibt Sätze ohne Verb, das Subjekt ist am Ende des Satzes.
In den Philippinen leben Auch viele Chinesen, oder Menschen mit chinesischen Vorfahren.
Die Philippiner sind auf der ganzen Erde verteilt : Matrosen auf der ganzen Welt kommen aus den Philippinen, so wie Kindermädchen oder Krankenschwestern (vor allem in England) oder Kellner in Barcelona .
Auch eine Tochter von Charles, die lange in Vietnam und in China gelebt hat, hatte eine philippinische Kinderfrau .
So kommt ein großer Teil des BIP (Bruttoinlandsprodukt) der Philippinen von den Auslandsphilippinern.
Heute leben viele Philippiner im 16. Arrondissement von Paris.
Rebecca war dort in einem Internat für Mädchen. Aber sie konnte sich nicht auf philippinisch mit ihnen unterhalten, denn zu Hause wurde deutsch und englisch und französisch gesprochen.
Rebecca kommt zum Stammtisch, um deutsch zu sprechen Sie möchte diese Sprache auch ihrer Tochter (heute 5 Monate alt) weitergeben. Sie spricht besser als sie schreibt. Denn als Kind hat sie deutsch gelernt. In der Schule brauchte sie sich nicht anzustrengen, hat deshalb beherrscht sie die Grammatik und Schriftsprache nicht so gut.
Nadine hat den Stammtisch mit einer genialen Idee bereichert.
Sie hat mehrere Themen über Kunst vorgeschlagen :
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Jeder musste ein Thema wählen und ein kleines Referat darüber halten.
Rebecca hat mit den amerikanischen Comics angefangen :
Stanley, ein amerikanischer Comiczeichner ist gestern gestorben. Das Thema ist also sehr aktuell.
Stanley meistert die Kunst der Schwarz-weiß Malerei : auf der einen Seite der Captain America, der gute, schöne, weiße, mutige Held, auf der anderen Seite seine Feinde, die bösen, hässlichen, schwarzen Kommunisten.
Dieser Manicheismus wird mit der Pop Art humorvoll kritisiert; besonders von Lichtenstein, der Szenen aus den Comics vergrößert und so entartet.
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Françoise hat über Otto Dix gesprochen.
Er hat in Dresden Kunst studiert. Im ersten Weltkrieg hat er sich als Soldat engagiert. Der Krieg hat ihn tief geprägt. Viele Bilder zeugen davon. Er hat die Kriegsverletzten mit ihren fürchterlich verstümmelten Körpern und entstellten Gesichtern sehr ausdrucksvoll dargestellt. Das Grauen des Kriegs.
Das Bild auf Nadines Unterlage, zeigt ein Bild mit drei verstümmelten Kriegsverletzten, die Karten spielen. Einer hat kein Kinn mehr, die Augen eines anderen sind entstellt.
Otto Dix gehört zu der Kunstrichtung der « Neuen Sachlichkeit ». Es sind genau gezeichnete Figuren, Individuen, deren Seele Otto Dix bloßstellt (dévoile). - Im Gegensatz zum Expressionismus, der eher die Menschen als Ganzes und als Typ zeigt. Die Figuren sind nicht zu identifizieren. Die Expressionisten zeigen das Schicksal der Menschen – und nicht des Menschen, des Einzelnen – und dessen Leid und Widersprüche, indem sie sich krasser Farben und deren Ausdruckskraft bedienen.
NB: Rebeccas Urgroßmutter, Elsa Henzke, gehörte zu dieser Kunstrichtung. Ihre Bilder sind in der Kunsthall zu Hamburg und vor allem im Museum von Flensburg, ihrer Heimatstadt, zu sehen. (Flensburg ist in Schleswig-Holstein nicht weit von der dänischen Grenze).
Ulrike hatte das Thema Nazikunst
Die Bilddokumentation zeigte ein monumentales Gebäude mit zwei Statuen, die die Partei und die Armee verkörpern sollten.
Die beiden Figuren lehnen sich an die griechische Antike an: schöne Körper, die Harmonie und Schönheit ausstrahlen*.
Die Nazi-Statuen scheinen auf de ersten Blick ähnlich, aber statt Harmonie drücken sie Entschlossenheit*, Kraft du Gewalt* aus.
Der Blick der Figuren geht geradeaus, nicht bescheiden* nach unten, die Muskeln des Oberkörpers scheinen direkt aus einem Fitness-Studio zu kommen (die Schultern und Brustmuskeln sind überdimensional breit), die Hände sind geballt*, breit zum Draufschlagen* (und nicht wie in der Antike locker* und entspannt).
Die Nazi-Kunst feiert den Körper und die Bereitschaft, diese Kraft ohne Nachzudenken in den Dienst eines gewaltsamen, totalitären Staates zu stellen. Körper ohne Kopf ?? Schrecklich !! Die Geschichte hat gezeigt, wohin blinder Gehorsam* geballt mit Kraft führen kann !
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Charles hat das Thema Primo Levi gezogen
Primo LEVI ist 1919 in Turin geboren und hat 1987 Selbstmord begangen*.
Er war Jude und Widerstandskämpfer. Im Februar 1944 wurde er (mit nur* 25 Jahren) nach Auschwitz deportiert. Er hat darüber Bücher geschrieben, besonders über die Erfahrung eines Menschen, der nicht anders kann als zu gehorchen. Diese Menschen sind ihrer Freiheit beraubt*; sind sie noch Menschen? Darf so etwas geschehen?
Er hat seine Bücher für die geschrieben, die Auschwitz nicht erlebt haben oder nicht kennen. So etwas darf NIE wieder passieren!
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Nadine stellt das Bild guernica von Picasso vor
Es ist ein großes Bild, 8 Meter auf 4 Meter, das den Krieg anprangert*.
Picasso hat es 1937 während des spanischen Bürgerkriegs gemalt. Die Nazis unterstützten damals Franco in seinem Krieg gegen die Republikaner. Viele deutsche Antifaschisten hatten sich auf der Seite der spanischen Freiheitskämpfer engagiert.
Das Bild thematisiert den Bombenangriff auf ein kleines Dorf. 50 Tonnen Bomben haben das Dorf zerstört.
Picasso zeigt zerrissene* Körper, entstellte* Gesichter, von Körpern getrennte Glieder*.
Sein Bild ist eine Anklage gegen den Krieg, der Tod und Leid bringt. Auch der Himmel bietet keinen Trost*.
Von der Form her gehört das Bild zum Kubismus. Es ist ein schwarz-weiß Bild, ohne Farben wie der Krieg.
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Unser nächster Stammtisch ist bei Arlette DELAMARCHE, 23 rue du Cols Laurend 35650 LE RHEU
02 99 60 86 57 am 5. Dezember 2018